Schisandra chinensis – CHINESISCHES SPALTKÖRBCHEN

Spaltkörbchen, eine Kletterpflanzengattung in der Familie der Sternanisgewächse (Schisandraceae), wachsen wild in Asien und Nordamerika.

Wegen vieler gemeinsamer Merkmale mit Magnolien, wie zum Beispiel der Blüten-, Frucht- und Fruchtstandaufbau, waren Spaltkörbchen früher der Familie Magnoliengewächse (Magnoliaceae) zugeordnet. Der englische Name für das Spaltkörbchen ist climbing magnolia, das heißt „Klettermagnolie“.

In Polen sind zwei Pflanzenarten aus der Gattung der Spaltkörbchen auf dem Markt: das Chinesische Spaltkörbchen (Schisandra chinensis) und seine Sorte 'Sadova No1' sowie das Rotblühende Spaltkörbchen (Schisandra rubriflora).

Das Chinesische Spaltkörbchen ist eine aus China und Korea stammende Heilkletterpflanze. Auf Englisch wird diese Pflanze als chinese climbing magnolia bezeichnet, das heißt „chinesische Klettermagnolie”.

Das Spaltkörbchen hat schöne, elliptische oder eiförmige, scharfe Blätter an roten Stielen. Die glänzenden Blätter sind dunkelgrün im Frühjahr und Sommer und werden gelb im Herbst. Sie wachsen an braunen Trieben, die bis zu 10 m lang sind (1 m pro Jahr). Die Triebe winden sich um Stützen oder kriechen auf dem Boden.

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sadovaDas Chinesische Spaltkörbchen ist getrenntgeschlechtig, oft einhäusig. Auf einer Pflanze gibt es also sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Es kommen auch zweihäusige Formen (an einer Pflanze werden entweder nur männliche oder nur weibliche Pflanzen gebildet) vor. Kleine, weiße, creme- bzw. leicht rosafarbige Blüten mit einem angenehmen leichten Aroma entfalten sich Ende Mai Anfang Juni. An einem langen Fruchtstandstiel hängen viele knallrote beerenartige Früchte zusammen. Sie reifen Ende August bis September. Die Sorte 'Sadova No1' des Chinesischen Spaltkörbchens ist immer einhäusig. Sie ist auch sehr reichtragend – ihre Früchte sind größer und die Trauben länger als bei der Pflanzenart.


Eine schöne seltene Pflanze ist das Rotblühende Spaltkörbchen. Diese zweihäusige Kletterpflanze blüht reich mit sehr ansprechenden Blüten.

 

 ANSPRÜCHE

 Schisandra chinensisDie Spaltkörbchen brauchen nährstoffreiche und feuchte Böden ohne Staunässe. Sie wachsen und blühen am besten an gut belichteten Standorten, allerdings nicht in voller Sonne. Daher sollen für diese Pflanzen geschützte nordwestliche bzw. nordöstliche Lagen gewählt werden. Die Spaltkörbchen sind bis zu -30oC und nach der Härtung sogar bis zu -40oC winterhart (Zone 5A-8).

 PFLANZUNG UND PFLEGE

In Töpfen gezogene Pflanzen können über die gesamte Vegetationszeit ins Freiland gepflanzt werden. Dafür ist eine große Grube mit Drainage und gutem altem Stalldünger vorzubereiten (Vorgehensweise wie bei der Pflanzung von Waldreben). In den ersten 2-3 Jahren nach der Pflanzung sollen Spaltkörbchen ohne unseren Eingriff gezogen werden. Dann sind 1-3 starke Triebe zu wählen und an Stützen hochzubinden. Spaltkörbchen ohne Klettergerüst kriechen auf der Erde. Dann setzen sie aber keine Blüten und Früchte an.

Jedes Jahr werden die Sträucher im zeitigen Frühjahr noch vor dem Vegetationsbeginn geschnitten. Dabei sind schwache und kranke Triebe zu entfernen und die vorjährigen Seitentriebe über dem 12.-15. gut ausgebildeten Auge zu kürzen.

Ab dem 2. Jahr nach der Pflanzung sind Spaltkörbchen zu düngen. Es empfiehlt sich, guten alten Stalldünger und anschließend eine 2 cm dicke Schicht von Rindenkompost unter die Pflanze zu streuen.

Sehr wichtig ist ein reguläres und reichliches Gießen der Pflanzen, insbesondere bei der Hitze, weil Spaltkörbchen einen trockenen Boden nicht verkraften.

Richtig gepflegte Sträucher sollen die ersten Früchte im 4. bis 6. Jahr nach der Pflanzung tragen. Der Ertrag aus einer Pflanze beträgt von 1 bis zu5 kg Obst.


 

VERWENDUNG

Schisandra chinensis (fot. Sz. Marczyński)Spaltkörbchen können an Zäunen, Fassaden, Pergolen oder an T-förmigen Stützen (ähnlich wie der Strahlengriffel) gezogen werden. Sie eignen sich als Zierpflanzen oder können auch für Obst und Blätter kultiviert werden. Die Blätter der Spaltkörbchen sind essbar und haben heilende Eigenschaften.

Das Chinesische Spaltkörbchen ist besonders durch seine Früchte ansprechend. Sie sind reich an Vitamin E, der Schisandrine (tonisierende und stärkende Wirkung), leicht assimilationsfähigen Spurelementen wie Eisen, Kupfer, Mangan, Nickel, Molybdän, Titan und Zink sowie Magnesium, Kalium und Phosphor. Die Früchte der Spaltkörbchen können roh, getrocknet, als Teezubereitung oder verarbeitet in Sirup und Extrakte eingenommen werden. Die Schisandrine und andere Stoffe mit heilender Wirkung sind auch in den Blättern, Samen und in der Rinde der Chinesischen Spaltkörbchen enthalten.

Getrocknete Blätter können als Tee zubereitet werden. Der Tee schmeckt nach grünem Tee mit Zitrone und hat eine tonisierende und adaptogene Wirkung für das Nerven- und Atmungssystem. Zubereitungen mit Extrakten aus Spaltkörbchen werden bei physikalischer und geistiger Ermüdung, Schlafsucht, Erschöpfung, Depression, Anämie, Lungen-, Leber- und Verdauungskanalerkrankungen und Sehschärfe empfohlen. Diese Zubereitungen dürfen bei Hyperaktivität, Schlaflosigkeit, Hypertonie und Herzkrankheit nicht eingenommen werden.

In Ostasien ist das Spaltkörbchen, neben den Ginsengwurzeln, die gebräuchlichste Heilpflanze. Das Spaltkörbchen heißt in China Wuweizi. Dieser Name bedeutet Obst von fünf Geschmacksrichtungen, weil die Hüllblätter der Spaltkörbchen süß, das Fruchtfleisch sauer, die Samen bitter und scharf und der Samenextrakt salzig schmecken.

REZEPT FÜR SCHISANDRA-LIKÖR

SCHISANDRA-LIKÖRZutaten:
- ausgelesene Schisandra-Früchte
- 70 prozentiges Alkohol (z.B. 0,5 L 40 prozentiger Wodka und 0,5 L 96 prozentiges Alkohol)
- Zucker

Für den Likör sind nur reife, rote Beeren aus den Schisandra-Trauben auszulesen – Stiele und grünliche bzw. nicht voll ausgereifte Früchte werden entfernt. Ausgelesene Früchte werden mit Alkohol übergossen. Der Alkohol soll 0,5 bis 1 cm über die Früchte reichen. Das geschlossene Glas ist jetzt 4-6 Wochen stehen zu lassen. Währenddessen soll es oft geschüttelt werden, am besten 2 bis 3 mal täglich.
Dann wird der Alkohol in ein anderes Gefäß abgegossen und die Früchte werden gleichmäßig mit Zucker überschüttet (zirka 1 kg Zucker pro 1 kg Früchte). Das Gefäß mit Alkohol und die mit Zucker gemischten Früchte sollen zirka zwei Monate stehen und unterdessen oft gemischt werden.
Nach zwei Monaten wird der Fruchtsirup abgegossen. Beide Flüssigkeiten, nachdem sie sich geklärt haben, werden mit Hilfe eines Rohres oder Papierfilters filtriert und nach Geschmack zusammengemischt.
Besonders lecker und nicht zu süß wird der Likör, wenn der Früchtesirup und der zuerst abgegossene Alkohol im Verhältnis 3 : 7 gemischt werden. Angesetzte Früchte sind sehr stark mit Alkohol getränkt. Sie können süßem Gebäck und süßen Speisen zugegeben werden.

SCHISANDRA-LIKÖ